Etwas enttäuscht waren wir schon, als uns ein Freund kurz vor unserem nächsten Kopenhagen Trip erzählt, dass das Sundays geschlossen hat. Immerhin hatten wir bei unserem letzten Kopenhagen Besuch hier eine der besten Club-Nächte des letzten Jahre. Stylisch eingerichtet, hübsche Menschen und vor allem eine einzigartige Stimmung. Auch wenn die Erinnerung etwas vernebelt ist, war es schon beeindruckend, dass in einem Szene-Club so exzessiv, gleichzeitig unkompliziert und ausgelassen gefeiert werden kann. Typisch Skandinavien.
Zum Glück haben die Macher an gleicher Stelle einen neuen „Klub“ eröffnet: das Bisou. Und tatsächlich, die Stimmung ist immer noch die gleiche, Hipster, Models und Szenegänger tanzen jetzt um ein riesiges pumpendes Herz. Bisou bedeutet Kuss, und das Motto der Liebe zieht sich entsprechend durch den komplett renovierten Club. Es gibt eine Kapelle, wo Romantiker für die Nacht heiraten können. Auf der Mädchen Toiletten gibt es Beichtstühle für diejenigen, die für ihre Sünden um Vergebung bitten wollen und laut Pressemitteilung soll es einen geheimen Raum geben, in dem ein Ladyboy auf Wunsch jederzeit zur Hand geht.
Wenn die Gäste die Räumlichkeiten als Paar verlassen, bevor das Licht angeht, gibt es sogar eine Pille Viagra. Pasend kann man den möglichen Partner noch schnell auf Chlamydien testen lassen. Und auch das zum Glück, es gibt wie im Sundays immer noch die große Terasse, um in den langen Sommernächten draußen zu feiern. Und auch die beiden Transen haben sich offenbar geweigert auszuziehen und tanzen weiterhin die ganze Nacht auf der Bar.
Der Wahnsinn geht also weiter, zum Glück.
Photos by Meron Fantay